Bern_Panorama

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Donnerstag, 9. April 2015

Die Ostertouren vom GPS aufgezeichnet

Geisenheim-Assmannshausen

Assmannshausen-Lorch
Lorch-Kaub
Kaub-St. Goarshausen



Montag, 6. April 2015

Der erste Test (2)

Auf vier Etappen des Rheinsteigs haben wir über die Ostertage getestet, ob Ausrüstung und Nutzer den Anforderungen entsprechen. Gleich vorweg: Die Nutzer scheinen bereit, kleinere Wehwehchen werden künftig durch bessere (weil nun bekannte) Einstellungen vermieden und schließlich gibt es ja noch das ein- oder andere Sälbchen...

Wir fuhren am Karfreitag nach Geisenheim und starteten zur ersten Etappe, 12,1 km und 401 Höhenmeter. Vorher hatten wir die Ausrüstung gewogen: Mit Verpflegung brachte mein Rucksack knapp 17 kg, der von Alex ca. 12 kg auf die Waage. So eine Last hatte ich bisher maximal für 30 min. mit meinem Gleitschirm auf dem Buckel. Durch die Weinberge ging's über die Abtei Hildegardis und das Niederwald-Denkmal quasi um die Ecke nach Assmannshausen. Vom Wetter wurden wir verwöhnt, die Sonne schien bis zum späten Nachmittag, als Schleierwolken aufzogen. Wir kamen im Hotel Monte Somma bei Carla unter, leider war ihre Pizzeria an diesem Tag geschlossen und wir speisten gutbürgerlich in der Alten Bauernschänke. Am nächsten Morgen regnete es und so konnten wir das dafür vorgehaltene Equipment ausprobieren. Ein knackiger Anstieg bis auf 520 m, der Regen ging in Schnee über und die Temperatur fiel auf 1 Grad. Dazu wehte ein eiskalter und unangenehmer Wind. So ging's über die Höhen nach Lorch, wo wir bei Familie Thomas unterkamen. Die waren verreist, so dass wir das Frühstück am nächsten Morgen in der Bäckerei beim REWE-Markt nebenan einnahmen. Fazit: Alles blieb dicht und die Entscheidung, keine Regenponchos zu nutzen, hat sich bestätigt. Ach ja, 16,24 km und 634 hm hatten wir in den Knochen, die heiße Dusche war toll. Abends ging es auf Empfehlung noch ins Dorf ins Weingut Germersheimer. Hier gab's zwei Plätze für uns am Kaminofen, Wildbratwürste, Lachs, Traubensaftschorle und Blanc de Noir. Vier weitere Kilometer kamen auf die Uhr und um 22:00 schlummerten wir schon selig. Hier befanden wir uns auch schon auf dem Territorium des Freistaats Flaschenhals, der länderübergreifend zwischen 1919 und 1923 ausgerufen war und auf den man immer noch stolz ist, wie zahlreiche Schilder beweisen.

Der Anstieg zur Ruine Nollig am nächsten Morgen hielt wieder Sonnenschein für uns bereit. Das Schnaufometer erreichte zügig Stufe 3. Auf der Höhe angekommen, ging es mit herrlichen Blicken weiter Rheinabwärts. An die Last auf dem Rücken hatten wir uns schon gewöhnt. Alex bekam Muskelkater in den Füßen😁, so dass der Abstieg nach Kaub schmerzte. Unsere Unterkunft lag auch noch am anderen Ende des Ortes. Aber Däuwel's Küch', wie das von Familie Kunz betriebene Weingut samt Straußwirtschaft und einigen Zimmern hieß, machte mit leckerem Essen und Traubenerzeugnissen alles wieder gut. An diesem Tag schafften wir 15,87 km und 699 hm.

Am Ostermontag sollte es in einem Rutsch 260 hm nach oben gehen, dann leicht bergab und bergauf Richtung Loreley und zum Ziel, St. Goarshausen. Die Wetterprognose sollte von trockenem Wetter bis leichtem Niederschlag alles bereit halten. Es blieb trocken, aber es wehte wieder ein eiskalter Wind. Richtung Loreley wurde es immer sonniger und so konnten wir die letzten Kilometer nochmal genießen. Nach einem wärmenden Kaffee brachte uns die Bahn in einer halben Stunde zurück nach Geisenheim. Nach 2 km Fußmarsch war auch das Auto erreicht und kurz entschlossen haben wir im Weingut Schumann-Nägler zu Abend gegessen. 16,8 km und 578 hm haben wir am letzten Tag geschafft. Nach der Heimfahrt musste ein heißes Bad unsere Lebensgeister wieder wecken.

In der Summe haben wir so etwa 60 km und ca. 2000 hm geschafft. Am Wochenende zum 1. Mai soll es dann den nächsten Test geben.