Bern_Panorama

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Sonntag, 31. Mai 2015

Regen = Transfer


... Nach diesem Motto sind wir heute tiefer in die Dolomiten vorgedrungen. Unser ursprünglicher Plan, über Cortina d'Ampezzo und den Passo Falzarego zu gehen, ging nicht auf. Übernachtung in Passnähe ist zu dieser Zeit nicht möglich, die Gesamtstrecke bis San Cassiano zu lang, Busse verkehren um diese Jahreszeit noch nicht. Die Alternative führte über Brunico nach Colfosco, wo wir ein Zimmer bekamen. Bis Ende Juni sind hier fast in allen Orten die Bürgersteige hochgeklappt. Nun sind wir zum Aufwärmen in die Stüa dal Tê (Welche Sprache mag das wohl sein?) in Corvara eingekehrt. Eine 24h-Tourismusinfo hat evtl. noch einige Infos für uns, zum Abendessen wollen wir in die Albergo Fontana einkehren. Morgen soll es dann hinauf zur Pralongià gehen, auch wenn die Wetteraussichten eher bescheiden sind...

Samstag, 30. Mai 2015

Zweierlei Grenzüberschreitungen

Von Obertilliach ging es an saftigen Wiesen vorbei wieder zur Gail hinunter. Hinter Untertilliach wechselten wir von Kärnten nach Osttirol und kamen stetig steigend zum Kartitscher Sattel. Hier fließt die Gail nach Osten und der Gailbach nach Westen. Wir waren uns einig: Der schönste Abschnitt des Lesachtals liegt zwischen Birnbaum und Maria Luggau. Hier ist das Tal ursprünglich und weitgehend vom Tourismus verschont. Nicht umsonst verlieh man die Auszeichnung "Ursprünglichstes Tal Europas".


Aufgrund des Wetterumschwungs und der Schneeverhältnisse auf dem Karnischen Höhenweg zogen wir es vor, weiter Richtung Sillian zu wandern. Es tröpfelte nun stärker und so nahmen wir den Bus. Nach kurzem Zwischenstopp entschieden wir, gleich nach Italien zu gehen. In Versciaco wollten, aber konnten wir nicht übernachten. Eine nette Einheimische fuhr uns nach San Candido und vermittelte dort auch gleich eine Unterkunft.

Ich will es mal so ausdrücken: Es ist eine Bar, die auch Zimmer vermietet...

Noch schnell in die Fußgängerzone, ein Ristorante gesucht - und gefunden: Das Theatercafé Zentral bot vorzügliche Küche in schönem Ambiente.

Als wir zur Bar zurück kamen, war diese schon geschlossen, also auch kein Lärm zu erwarten.


Dreierlei, aber keine Zinnen in Sicht

Heute sind wir nun mit elektrischer Unterstützung Lord Helmchen aufs Dach gestiegen, denn vormittags war kurz etwas Sonne angesagt.


Die Dreischusterspitze, Einser- und Elfer-Kofel konnte man im Wolkendunst erahnen, die Drei Zinnen leider nicht.





Die Enziane blühen bereits, auch Krokusse zeigen sich. Letzte Schneereste und verirrte Skistöcke finden wir auch.

Es hat sich aber bereits zugezogen und tröpfelt vor sich hin. Zum Trost esse ich Manner-Waffeln - die kenne ich aus meiner Kindheit und sie schmecken noch wie damals. Heutzutage muss man allerdings meist einen 5er-Pack kaufen...




Määäähhh!

Donnerstag, 28. Mai 2015

Blauer Himmel und ein Bauerndorf


Von Maria Luggau ging es am nächsten Morgen über Wiesen wieder zur Gail hinunter und immer an dieser entlang. Wir wanderten flussaufwärts, die Mittagsrast tat gut.

Irgendwie zwickte es aber heute, der Rucksack machte sich besonders schwer und stellte uns auf die Probe. Da müssen wohl die zahlreichen Einstellmöglichkeiten nochmals verändert werden. Wir stapften tapfer weiter, es ging wieder bergan. Später öffnete sich das Tal zunehmend und nach zwei Kehren tauchte Obertilliach vor uns auf. Weitere 100 hm wollten aber noch überwunden werden. Straßennamen gibt es hier keine, die Hausnummern wurden nach einem unbekannten System bunt verstreut. Die Nr. 60 fanden wir nach einer Ehrenrunde durch steile Gassen, in Unterwögers Gasthof gab es zum Ausgleich endlich das erwartete Lamm für mich und nochmals Schlipfkrapfen für Alex.

Mittwoch, 27. Mai 2015

Wie aus Krapfen Karpfen und wieder Krapfen wurden

An unserem 3. Tag sind wir vom Dreiländereck das Gailtal weiter aufwärts gefahren. Mit Bus und Bahn ging's bis Kötschach-Mauthen, dann ins Lesachtal hinein. Im Gasthaus Anita in Liesing kamen wir unter, im einzigen Restaurant des Dorfes gab es auch noch etwas zu essen für uns. Alex: "Was isst Du denn, auch den Fisch?" Ich: "Nein, heute esse ich Schnitzel. Welchen Fisch überhaupt?" Ich hatte auf der Karte nur einen Salat mit gebackenen Fischstreifen gesehen. "Na hier den Karpfen, das klingt eigentlich lecker!" Der Karpfen entpuppte sich bei nochmaligem Hinsehen als Schlipfkrapfen mit brauner Butter, eine Lesachtaler Spezialität. So wurde dann bestellt und das Gericht stellte sich als äußerst gehaltvolle und leckere "Maultaschen"-Variante dar...


Von rauschenden Wildbächen und einer sonnigen Rast

Von Liesing ging es heute den Marienpilgerweg hinauf bis Maria Luggau. 


















Ein ständiges Auf und Ab bescherte uns 550 hm und forderte in der Nähe von St. Lorenzen eine Mittagsrast. Je zwei ordentlich gequetschte Brötchen, Karster Schinken, Salami und ein kleines Flächschen Slowenischer Rotwein (der sehr lecker war) rundeten die Pause ab. Gegen 16:30 kamen wir im Wallfahrtsort Maria Luggau an, der wunderschön auf einem Hochplateau liegt. 

Abendessen gab's beim Paternwirt. Was mir erneut auffiel: In Kärnten (womöglich in ganz Österreich) darf in Gaststätten überall geraucht werden. Das wird fleißig genutzt - so viele (Ketten)-Raucher habe ich ewig nicht gesehen und bin das seit Jahren nicht mehr gewohnt. Da es heute sehr klar ist, versuche ich nachher noch zu fotografieren. Morgen soll es dann nach Obertilliach weitergehen...

Dienstag, 26. Mai 2015

Von Wegen, die schön begonnen haben, die uns abgeschnitten wurden und die sich zogen wie Kaugummi


Kaugummi 1: Die Nachtfahrt von Bregenz bzw. Feldkirch über den Arlberg, Wörgl, Bad Gastein und Villach bis Jeseniče und  weiter mit dem Bus.


Die Umkehr: Wanderung zur Soča-Quelle, weiter auf dem Alpe-Adria-Trail, bis uns ein durch den Regen der letzten Tage stark angeschwollener Wildbach den Weg abschnitt, wir zusätzliche 150 Höhenmeter 'runter und wieder 'rauf mussten.




Kaugummi 2: Der anschließende Weg zum Vršič-Pass auf der Passstraße...



... und der Abstieg nach Kranjska Gora.


22 km und 1275 hm waren schließlich auf dem Zähler, als wir um 20:15 im Restaurant eintrafen, um unsere Speicher wieder aufzufüllen. Später in der Pension Vila Romana schlummerten wir nach der heißen Dusche sofort ein.


Der nächste Pass wartet schon

Am nächsten Morgen erhielten wir ein gutes Frühstück, kauften noch etwas Proviant und machten uns auf zum Wurzenpass. Unterwegs gab es viel zu sehen, die Einheimischen haben sich sehr gefreut, wenn sie uns begegnet sind und auch hier erwies sich Bella als Kontakt-Erleichterung.


Unsere Marschgeschwindigkeit hatten wir damit aber unterschätzt, es war 15:00, als wir auf dem Pass ankamenDirekt nach der Grenze empfing uns ein Gasthaus. Von dort sollte es zur Dreiländereck-Hütte gehen und dann mit dem Sessellift ins Tal. Weitere 400 hm lagen vor uns, so dass wir zunächst die Hütte anriefen, um die letzte Talfahrt in Erfahrung zu bringen,

"Dös geht si fei net aus" bekamen wir zur Antwort, denn die letzte Fahrt sollte schon um 16:00 stattfinden. Beschluss: OK, dann gehen wir halt den Pass auf der Kärntner Seite hinunter und essen unten zu Abend. Allerdings wieder auf Asphalt - das gefiel uns (mir und meiner Blase am großen Zeh) gar nicht.

Im Gasthaus war eine illustre Gesellschaft versammelt: Es kreiste gar eine Shisha am Nachbarstisch, an dem auch die Besitzer des Gasthauses saßen. Bella konnte  zwischenzeitlich mit drei anderen Hunden 'rumschnüffeln und spielen. Bei einem Radler, einem Espresso und einem Milchkaffee weckten unsere großen Rucksäcke die Neugier von Gästen und Gasthaus-Besitzern und wir kamen ins Gespräch. Die Frage nach Woher und Wohin entlockte zahlreiche Ahhs und Ohhs. 

Nach zwei Apfelstrudeln lud uns schließlich ein älteres Ehepaar ein, mit ihnen ins Tal zu fahren. In rasanter Geschwindigkeit ging es dann die Straße herunter bis nach Riegersdorf. Sie brachten uns noch bis zur Bahnstation Neuhof. Von hier fuhren wir ins nahegelegene Arnoldstein, wo wir hofften, ein Restaurant zu finden. Genau eins gab es: Der Genusswirt Wallner war wirklich eine Empfehlung wert. Die Bahn brachte uns dann nach Thörl-Maglern, unserem Übernachtungsziel. Die vorher angefragte und reservierte Unterkunft war allerdings geschlossen, so dass wir eine neue Bleibe finden mussten. Wir hatten abermals Glück: Nur wenige hundert Meter entfernt gab es die kleine Pension Resi, die uns freundlich aufnahm. Morgen früh soll es dann Richtung Lesachtal gehen...

Donnerstag, 21. Mai 2015

Ein tragbarer Kleiderschrank

So sieht er also gepackt aus, mein mobiler Kleiderschrank für die nächsten Wochen. Bin mal gespannt, ob er mich gut begleitet.


Sonntag, 3. Mai 2015

Fahrkarten gekauft

Oft ist es besser, seine Wünsche anderen Menschen direkt mitzuteilen, anstatt Email oder das Internet zu bemühen. Unsere Start- und Zielpunkte der Bahnanreise waren klar, bei der Fahrkartenbuchung versagten die Portale ihren Dienst. Ein kompetenter Mitarbeiter der DB im Bahnhof Darmstadt hatte die Lösung - und noch eine sehr preiswerte dazu: 58.- € für zwei Personen von Bregenz nach Jeseniče. Da kann man nicht meckern...