Bern_Panorama

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Donnerstag, 2. Juli 2015

Anfahrt mit Anne zum Adlernest

Gestern war Ausruhen angesagt. Wir haben erstmal in einer Boulangerie für unser Frühstück gesorgt und dem bunten Treiben in Chamonix zugeschaut. Dann haben wir ein bisschen Nasen-an-Schaufenster-Plattdrücken gespielt und besonders auch die Düfte der Boucherien/Charcuterien genossen. Savoyen ist bekannt für gute Salami und Schinken - das hat uns Bella mit ihrer feinen Nase bestätigt. Schwupp, plötzlich ist es 17:00. Wir wollen morgen zu einem der Gletscher. Beim Auskundschaften erfahren wir durch einen freundlichen Bahnangestellten, dass Hunde in der Seilbahn zum Plan d'Aiguille/Aiguille du Midi nicht erlaubt sind. Damit fällt die Wanderung vom Mer de Glace flach und wir brauchen eine Alternative. Die findet sich bei Les Houches, so dass wir noch Fahrzeiten etc. heraus suchen und dann zum Abendessen übergehen. Ich entdecke noch einen Verveine-Miel-Likör, der unbedingt nach Deutschland reisen muss. Beim Abendspaziergang hat es schon etwas abgekühlt und wir gehen ins Hotel zurück, das in den öffentlichen Bereichen ein brauchbares WiFi hat. Damit kommen wieder einige Bilder von der Kamera aufs iPhone. (Chamonix hat übrigens eine natürliche Klimaanlage - wer im Sommer mal da ist, geht einfach abends an den Place Balmat oder Place de la Tounoubre ;-) 

Heute morgen ging es wieder zur Boulangerie, dann zum Bahnhof, um nach Les Houches zu fahren. Von dort liefen wir ca. 3 km zur Seilbahn und fuhren nach Bellevue. Die Sicherheitsvorkehrungen sind einfach, aber effektiv: Die Türen auf der einen Seite sind mit einer Metallkette verriegelt, die auf der anderen Seite werden nach Abfahrt mit einem eingehängten  Metallbügel gesichert. Etwa nach 2/3 der Strecke blieb die Seilbahn plötzlich stehen und pendelte aus. Die Seilbahnführerin funkte mit ihrer Kollegin und der Talstation. Erkenntnis: Durch die Hitze der letzten Tage hat sich das Zugseil gelängt und die elektronische Überwachung hat für eine Abschaltung gesorgt. Also wird das Überwachungsgedöns einfach abgeschaltet und nach 5 Minuten geht die Fahrt weiter. Wir laufen zur Tramway du Montblanc, um zum Adlernest aufsteigen zu können. Diese Bahn ist über 100 Jahre in Betrieb, ursprünglich sollte sie bis auf den Mont Blanc führen. Der 1. Weltkrieg stoppte den Weiterbau - und genau so sieht die Endstation auch heute noch aus, wie wir später sehen sollten. Die drei Triebwagen aus den 50iger Jahren wurden zwar modernisiert, machen aber einen sehr rustikalen Eindruck. Wir fuhren mit der "Anne". Auch die Strecke ist mit Grün bewuchert und die Schienen krumm und schief. Aber es fährt... 
Hier entlang, am Adlernest vorbei, verläuft übrigens auch die Königsroute auf den Mont Blanc. Wir laufen ebenfalls auf diesem schmalen Felspfad weiter nach oben, um dem Glacier de Bionassay möglichst nah zu kommen. Noch eine Wegbiegung, dann ist es geschafft: Gewaltig türmen sich die Eismassen vor uns auf, es weht ein kühlender Wind.

Weiter unten ist der Gletscher mit Geröll bedeckt. Beim Schauen und Fotografieren sehen wir dann, wie der Gletscher "weint", überall stürzen kleine und große Bäche zu Tal. Ständig brechen kleinere Stücke Eis ab oder Steine verlieren den Halt und poltern nach unten. Beeindruckend!

Wir kehren um, steigen dann auf einem schmalen, teilweise mit Leitern und Seilen gesichertem Weg durch das Tal von Are wieder Richtung Bellevue ab. Unsere Mittagspause verbringen wir an einem Bach und bereiten uns - schon traditionell - Salami-Brote zu. Heute ist, wie zu Beginn der Reise, eine kleine Flasche Rotwein mit dabei.

Die Vitamine spenden wieder Äpfel. Immer wärmer wird es, so dass wir bis zur vorletzten Bahn auf Bellevue bleiben. Unten in Les Houches haben wir dann lecker zu Abend gegessen. Zum ersten Mal stört es Alex nicht, dass in der Cola Eisstücke schwimmen. Danach sind wir 'runter zur Bahnstation gelaufen.











 
Nach der Rückfahrt setzen wir uns nochmal in die Fußgängerzone und nehmen einen "Monaco" als Absacker. Morgen geht's dann leider schon wieder nach Hause...




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