Bern_Panorama

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Freitag, 3. Juli 2015

Back to Germany

Heute ist Zug-Tag. Von Chamonix ging es bis Martigny, dann das Rhônetal abwärts bis Lausanne. Hier steigen wir um in einen IC direkt nach St. Gallen. Von dort geht's nach Romanshorn und mit der Fähre über den Bodensee bis Friedrichshafen. Mit der Bahn erreichen wir dann Ravensburg und mit dem Bus Baindt, wo wir wieder bei Sabine&Thomas übernachten dürfen. Auch heute sind die 33 Grad schon geknackt, aber die Schweizer Klimaanlage arbeitet recht zuverlässig.

Goodbye Switzerland...


Weitere 350 km auf den Sohlen...


Wie haben wir eigentlich...

...die Fahrten organisiert?

In Österreich spontan am Automaten oder beim Busfahrer, ebenso in Italien und Frankreich. In Deutschland haben wir gute Erfahrung mit dem Fahrkartenschalter gemacht. Die DB-App ist sowieso dabei, so konnten wir auch Alternativen schnell finden. In der Schweiz haben wir uns aufgrund der Preise, Angebote und Fahrthäufigkeit für ein Halbtax entschieden, d.h. 
alle Fahrten, sogar auf den von uns benutzten Bergbahnen, gab's für die Hälfte des normalen Fahrpreises. Die App der SBB hatte ich 'runtergeladen, ein Konto angelegt, so dass wir Tickets auch kurzfristig online kaufen konnten. 

...die Unterkünfte gebucht?

Wir haben alle Möglichkeiten genutzt. Für die Schweiz und Frankreich hat sich als beste Buchungsmöglichkeit booking.com erwiesen. Tripadvisor war unzuverlässig und trotz App finde ich es relativ unkomfortabel. 

... Internet und Telefon genutzt?

Das Internet war für die Blogposts erforderlich, ebenso für Zimmer- und sonstige Recherchen oder den Ticketkauf. Telefonieren mussten wir auch gelegentlich, auch die ein- oder andere SMS haben wir erhalten oder verschickt. Für mich als Telekom-Kunde war das sehr einfach: Über das Angebot "All inclusive" habe ich einfach meine in Deutschland vorhandene Daten- und Telefonflat mit ins Ausland genommen, LTE mit 50 MBit/s inklusive. Das war perfekt! Einzig die Verfügbarkeit war häufig nicht gegeben. Sehr gute Abdeckung mit UMTS gab es in Slowenien, in Kärnten war nur Edge oder "Kein Netz" verfügbar, auch WiFi hat sich in Unterkünften noch nicht verbreitet.  Je weiter es nach Westen/Südwesten ging, desto besser wurde auch die Anbindung. 

Gab es Blasen an den Füßen?

Ja, ich hatte mir gleich an ersten Tag eine Monsterblase gelaufen. Beim Anziehen der Schuhe im Nachtzug hatte ich nicht aufgepasst. Die Blase hat mich mehr als 14 Tage begleitet. Fazit: Ich hätte sie früher öffnen sollen. 
Das Blasenpflaster war dennoch hilfreich.

Wo war der höchste Punkt erklommen?

Den haben wir am letzten Tag, beim Aufstieg zum Glacier de Bionassay erreicht: 2456 m.

Mehr Statistik gibt's auf Alex' Blog.

Fazit: Das war eine der tollsten und schönsten Urlaubsreisen und wir werden diese Art, mit dem Rucksack zu reisen und zu wandern, sicher wieder nutzen. Künftig leider mit weniger als 6 Wochen...

Donnerstag, 2. Juli 2015

Anfahrt mit Anne zum Adlernest

Gestern war Ausruhen angesagt. Wir haben erstmal in einer Boulangerie für unser Frühstück gesorgt und dem bunten Treiben in Chamonix zugeschaut. Dann haben wir ein bisschen Nasen-an-Schaufenster-Plattdrücken gespielt und besonders auch die Düfte der Boucherien/Charcuterien genossen. Savoyen ist bekannt für gute Salami und Schinken - das hat uns Bella mit ihrer feinen Nase bestätigt. Schwupp, plötzlich ist es 17:00. Wir wollen morgen zu einem der Gletscher. Beim Auskundschaften erfahren wir durch einen freundlichen Bahnangestellten, dass Hunde in der Seilbahn zum Plan d'Aiguille/Aiguille du Midi nicht erlaubt sind. Damit fällt die Wanderung vom Mer de Glace flach und wir brauchen eine Alternative. Die findet sich bei Les Houches, so dass wir noch Fahrzeiten etc. heraus suchen und dann zum Abendessen übergehen. Ich entdecke noch einen Verveine-Miel-Likör, der unbedingt nach Deutschland reisen muss. Beim Abendspaziergang hat es schon etwas abgekühlt und wir gehen ins Hotel zurück, das in den öffentlichen Bereichen ein brauchbares WiFi hat. Damit kommen wieder einige Bilder von der Kamera aufs iPhone. (Chamonix hat übrigens eine natürliche Klimaanlage - wer im Sommer mal da ist, geht einfach abends an den Place Balmat oder Place de la Tounoubre ;-) 

Heute morgen ging es wieder zur Boulangerie, dann zum Bahnhof, um nach Les Houches zu fahren. Von dort liefen wir ca. 3 km zur Seilbahn und fuhren nach Bellevue. Die Sicherheitsvorkehrungen sind einfach, aber effektiv: Die Türen auf der einen Seite sind mit einer Metallkette verriegelt, die auf der anderen Seite werden nach Abfahrt mit einem eingehängten  Metallbügel gesichert. Etwa nach 2/3 der Strecke blieb die Seilbahn plötzlich stehen und pendelte aus. Die Seilbahnführerin funkte mit ihrer Kollegin und der Talstation. Erkenntnis: Durch die Hitze der letzten Tage hat sich das Zugseil gelängt und die elektronische Überwachung hat für eine Abschaltung gesorgt. Also wird das Überwachungsgedöns einfach abgeschaltet und nach 5 Minuten geht die Fahrt weiter. Wir laufen zur Tramway du Montblanc, um zum Adlernest aufsteigen zu können. Diese Bahn ist über 100 Jahre in Betrieb, ursprünglich sollte sie bis auf den Mont Blanc führen. Der 1. Weltkrieg stoppte den Weiterbau - und genau so sieht die Endstation auch heute noch aus, wie wir später sehen sollten. Die drei Triebwagen aus den 50iger Jahren wurden zwar modernisiert, machen aber einen sehr rustikalen Eindruck. Wir fuhren mit der "Anne". Auch die Strecke ist mit Grün bewuchert und die Schienen krumm und schief. Aber es fährt... 
Hier entlang, am Adlernest vorbei, verläuft übrigens auch die Königsroute auf den Mont Blanc. Wir laufen ebenfalls auf diesem schmalen Felspfad weiter nach oben, um dem Glacier de Bionassay möglichst nah zu kommen. Noch eine Wegbiegung, dann ist es geschafft: Gewaltig türmen sich die Eismassen vor uns auf, es weht ein kühlender Wind.

Weiter unten ist der Gletscher mit Geröll bedeckt. Beim Schauen und Fotografieren sehen wir dann, wie der Gletscher "weint", überall stürzen kleine und große Bäche zu Tal. Ständig brechen kleinere Stücke Eis ab oder Steine verlieren den Halt und poltern nach unten. Beeindruckend!

Wir kehren um, steigen dann auf einem schmalen, teilweise mit Leitern und Seilen gesichertem Weg durch das Tal von Are wieder Richtung Bellevue ab. Unsere Mittagspause verbringen wir an einem Bach und bereiten uns - schon traditionell - Salami-Brote zu. Heute ist, wie zu Beginn der Reise, eine kleine Flasche Rotwein mit dabei.

Die Vitamine spenden wieder Äpfel. Immer wärmer wird es, so dass wir bis zur vorletzten Bahn auf Bellevue bleiben. Unten in Les Houches haben wir dann lecker zu Abend gegessen. Zum ersten Mal stört es Alex nicht, dass in der Cola Eisstücke schwimmen. Danach sind wir 'runter zur Bahnstation gelaufen.











 
Nach der Rückfahrt setzen wir uns nochmal in die Fußgängerzone und nehmen einen "Monaco" als Absacker. Morgen geht's dann leider schon wieder nach Hause...




Dienstag, 30. Juni 2015

Mont Blanc, Monte Bianco

Heute also wollen wir ihm zum ersten Mal näher begegnen. Dazu bleiben wir vorerst in der Schweiz und wandern, ähhh, steigen steil von Le Châtelard über Gietroz nach Montuires nach oben. Es ist bereits sehr heiß an diesem Morgen und die Aufstiegsseite ist voll der Sonne ausgesetzt. Gut, dass es viel Wald gibt, der uns Schatten spendet.

Und den Mont Blanc, den sehen wir endlich auch, denn schon kurz vor Gietroz kann man die Schneehaube mit dem Gletscher gut erkennen.

Eine Baumrinde mit besonderer Zeichnung banne ich quasi nebenbei auf den Chip.




Nach Montuires fährt auch eine Standseilbahn, die wir später zum 'Runterkommen nutzen wollen. Die hat es in sich, hat sie doch mehrmals 87% Steigung - oder Gefälle - je nach Standpunkt. Es ist die steilste "echte" Standseilbahn der Welt! Von Montuires wollen wir dann noch zum Lac d'Emosson, einem der wichtigsten Wasserspeicher der Schweiz/Frankreichs, der zur Energiegewinnung dient.

Vorher aber futtern wir unsere Vorräte und trinken alle mitgebrachten Getränke restlos aus. Dann besteigen wir nacheinander zwei Bähnchen, die aus der Zeit des Dammbaus stammen: Einen Mini-Zug mit Feldbahn-Größe und eine Mini-Standseilbahn.




Beeindruckend, was und mit welchen Mitteln man vor über 40 Jahren diesen Damm gebaut hat. Spannend wird's dann beim 'Runterfahren: Anfangs nur steil, hat man zweimal fast "Freefall-Feeling", wenn die Kabine über einen Buckel nach unten abtaucht.
OK, das war nicht schlecht als Verabschiedung aus der Schweiz!

Unten müssen wir uns dann noch mit dem Fahrkartenautomaten auseinandersetzen. Dass eine Bahn über die Landesgrenze fährt, heißt noch nicht, dass es auch einen Ticketverbund gibt.


So ist das Tagesticket derzeit die einzige Möglichkeit, wird immerhin zum halben Preis angeboten und ermöglicht ganztägiges Fahren vom Grenzbahnhof bis zur Endhaltestelle St. Gervais-Le Fayet. Das benötigen wir für die Rückfahrt am Freitag dann nochmals. Wir nähern uns dem Mont Blanc nun also von unten, schon aus der Bahn gibt's weitere tolle Ausblicke. Wir laufen zum Hotel, Chamonix ist quirlig, voller abenteuerlustiger Leute aus allen Nationen.

Auch das Savoir-vivre und Laisser-faire der Franzosen können wir schon beim Essen gehen gut spüren. Die Preise für's Essen nähern sich wieder unserem Niveau, einzig das (französische) Weizenbier zu 7,60 € toppt alles bisher dagewesene.

Über alles erhaben sind aber auch die Drei- und Viertausender, die sich die Kapriolen der Menschlein von oben betrachten.




Montag, 29. Juni 2015

On parler français...

... en Valais d'Ouest. Wir hatten in der Hauptstadt Sion übernachtet und uns vom kleinen B&B wieder zu Fuß auf den Weg zum Bahnhof gemacht. Frühstück mussten wir uns selbst organisieren, was aber kein Problem darstellte. 


Kurz vorm Bahnhof entdeckten wir ein Café, wo es alles gab, was uns an diesem Morgen für ein Frühstück in den Sinn kam. Am Bahnhof erwischten wir gerade noch den Zug nach Vernayaz, wo unsere Wanderung starten sollte. Im Zug stellten wir dann fest, dass wir weder für die Mittagspause eingekauft, noch neue Fränkli am Automaten gezogen hatten. Also stiegen wir in Martigny aus, erledigten, was zu erledigen war und nahmen für den weiteren Weg die kleine Schmalspurbahn in Richtung Chamonix. 

Von den drei möglichen Wegen wollten wir aufgrund der ziemlich hohen Temperaturen die "Route des diligences", die alte Postkutschenstraße nehmen, da sie im unteren Teil durch Wald führt.

Den Reiz machten auch die 37 Kehren aus, die einen Bezug zur ersten Tour am Vrsić-Pass herstellten.

Und die Entscheidung erwies sich als goldrichtig, stieg das Thermometer doch schnell auf Werte über 30 Grad. So erreichten wir nach einem etwa 600-Höhenmeter-Aufstieg das schöne Örtchen Salvan, von dem wir dann nach Les Marécottes weitergingen.

Beide Orte sind Eingeweihten wohl bekannt, da Guglielmo Marconi 1895 hier seine ersten Versuche mit der drahtlosen Übertragung von Signalen durchführte. Diese Versuche bildeten die Grundlage für Radio, Funk, Fernsehen und Mobilfunk. Von Les Marécottes ging es dann noch mit dem Bähnchen nach Le Châtelard, wo sich unser kleines Hotel direkt an der Grenze zu Frankreich befand. Bevor wir die Grenze überschreiten, wollen wir morgen noch zum Lac d'Emosson wandern und den ersten "richtigen" Blick auf den höchsten Berg Europas genießen.

Sonntag, 28. Juni 2015

Wenn die Rente nicht reicht

Nach dem einfachen Frühstück schulterten wir die Rucksäcke und marschierten zum Bahnhof von Täsch. Richtig, unsere Unterkunft lag nicht in Zermatt, sondern einige Kilometer vorher - dort, wo (fast) alle Automobilisten ihre PKW's abstellen müssen, wenn sie nach Zermatt wollen. Unser Plan war, die großen Rucksäcke in Schließfächern zu deponieren, um mit leichtem Gepäck zur Riffelalp aufzusteigen. Doch auch die größeren Schließfächer erwiesen sich zu klein, so dass ich meinen Rucksack erstmal einen Kopf kürzer machen musste. Der Pendelzug nach Zermatt fährt alle 20 Minuten, also kein Problem. Wir liefen dann durch das noch etwas verschlafene, sonntägliche Zermatt, um zunächst in die kühle Gornerschlucht abzutauchen.


Danach ging es aufwärts, das Matterhorn immer mehr im Blick. Heute war Bilderbuchwetter, keine Wolke zeigte sich am Himmel.





Dank des Schattens, den der Wald uns spendete, gelang das Aufsteigen recht gut. Höher und höher ging es hinauf, eine Rast diente zum Verschnaufen, zum Essen und Trinken. Dann erreichten wir auf 2222 m das 5-Sterne-Hotel Riffelalp.





Grandios ist von hier, wie von den höher gelegenen Orten bis zum Gornergrat hinauf, der Blick auf das Wahrzeichen der Schweiz. Von hier zeigt sich der Berg von seiner bekannten Schokoladenseite ;-)

Das Hotel wurde vor einigen Jahren saniert und wiedereröffnet, selbst die Riffelalp-Tram (vermutlich die höchstgelegene und kürzeste Trambahn Europas) hat man wieder hergestellt. So holt, wie vor über 100 Jahren, ein Hotelbediensteter die Gäste von der Gornergratbahn ab bzw. bringt sie dorthin.


Das wäre genau mein Job, um die Rente aufzubessern: Kost und Logis frei, ein kleines Gehalt und mit der Tram Menschen aller Nationen zu bewegen.


Von der Riffelalp fuhren wir dann talwärts, genehmigten uns ein Eis (diesmal aus der CO-OP Kühltruhe), sammelten die Rucksäcke ein und bewegten uns zunächst nach Visp. 






 


Der Hunger ließ uns ins Städtchen gehen, wo der letzte Tag des Schützenfestes im Ausklingen war. Es war 19:30, noch ca. 33 Grad warm und irgendwie glaubten wir uns in Italien oder Südfrankreich.


Die Bahn brachte uns dann pünktlich nach Sion, wo wir nach einem 30-minütigem Fußmarsch gegen 21:45 unser B&B erreichten.


Samstag, 27. Juni 2015

And the winner is...

... Zermatt! Wir wollten schon immer mal überteuerte Pommes und mit Goldstaub gepudertes Eis essen. Heute haben wir es getan.

OK, die Pommes waren gut, die Kugel Eis auch, obwohl der Goldstaub fehlte. Für den Betrag, den Eis und Pommes kosteten, hätten wir bei Mina & Enzo unsere Lieblingspizza /-nudeln samt Getränken bekommen. Abrrr eben, ohne Mattrrrhorrrn-Blick... 
Also, das Wetter gab den Ausschlag, die Reihe berühmter Berge zu ergänzen und den Abstecher nach Zermatt zu wagen, wo wir morgen eine Höhenwanderung machen wollen. Und es gab eine der preiswertesten und am Besten ausgestatteten Unterkünfte. Auch hier fallen uns in Scharen ankommende Asiaten auf, mit jedem Zug trifft eine neue Ladung ein. Sonst gibt es nicht viel zu berichten, außer: Unser heutiges Shopping ergab für jeden ein paar Wandersocken und für mich eine Zartbitter-Toblerone.
 










Zunächst aber nutzten wir die Bahn nach Leukerbad, den Bus nach Leuk und die Bahn nach Visp und ins Mattertal. Ach ja, das Berghotel auf der Gemmi war schon etwas ganz Besonderes: Ein Samsung-Tablet in jedem Zimmer, Free-WiFi, gutes Essen, klasse Ausblicke, freundliches Personal - sicher eines der Highlights auf unserer  Reise.

Freitag, 26. Juni 2015

Wieder ein Pass

Auch heute morgen scheint die Sonne. Das Hoch "Zoe" beschert uns weiterhin gutes Wetter. Wir frühstücken und packen, dann geht's los. Den Aufstieg zur Gemmi wollen wir uns durch die Bahn erleichtern.




Bis dahin sind es schon knapp 3 km, die sich durch Einkauf, "Schau' mal da", "Ahh" und "Ohh" zeitlich in die Länge ziehen. Ich kenne Kandersteg sehr gut, habe dort meine Gleitschirm-Ausbildung absolviert, bin gewandert und mit dem Mountainbike gefahren, als man das noch gar nicht so kannte (Erstbefahrung Ryharts). So werden Erinnerungen wieder wach.


An der Sunnbüel-Bahn wurde mittlerweile eine Freeride-Strecke für Downhill-Biker angelegt. Wir beobachten sie eine kleine Weile, bevor wir losziehen.



Das Hochtal Richtung Gemmipass ist ziemlich karg, wir wählen daher einen Weg abseits der normalen Route. Über den Gemmipass kamen wohl schon die Römer, bekannt wurde er aber als die reiselustigen Engländer auf dem kürzesten Weg ins Wallis wollten und dies möglichst bequem. Das Gemmi-Wägeli wurde erfunden, ein leichter einachsiger Karren, der von einem Pferd gezogen, den Pass überwand. Und wer schon alles hier 'rüber kam: Mark Twain, Sir Arthur Conan Doyle und seine Figur Sherlock Holmes, Lenin oder Picasso. Etwa nach der Hälfte der Strecke kommt man zu einem alten Arven-Wald, bei dem sich zwei kleine Seen befinden. Beide sind oft im Hochsommer ausgetrocknet. Wir aber haben Glück und können am Arvenseeli rasten.




Glasklares Wasser, der Wind erzeugt Wellenmuster und meist sind wir alleine am Ufer. Dann wird es Zeit, wir brechen auf. Der Weg steigt auf 2070 m an bis zum Gasthaus Schwarenbach. Es ist schon 16:15, so dass wir weiter marschieren, denn es liegen noch 280 Höhenmeter und einige Kilometer vor uns und um 18:45 gibt's Abendessen.




Dann kommt die Grenze zwischen den Kantonen Bern und Wallis.









Auf der Via Alpina sind wir auch wieder unterwegs:









Schrille Pfiffe zeigen Murmeltiere an und weil die Schweizer Armee gerade wieder Flugmanöver durchführt, sind die Tierchen etwas verwirrt, sehen uns nicht, während wir sie in der Nähe des Weges aufspüren.

Etwas später sehen wir weitere Murmelis. Bald sind wir am Daubensee, der Wind nimmt immer mehr zu und ist unangenehm kalt. Hoffentlich kommt bald unser Berghotel in Sicht. Noch zwei Kehren, dann ist es so weit. Wir checken ein, duschen und können dann erst so richtig den Ausblick genießen.


Unter uns Leukerbad, weiter hinten das Rhônetal und dahinter wie an einer Perlenschnur aufgereiht, die 4000er an der Grenze zu Italien und Frankreich.










Alex geht auf die Terrasse und kommt plötzlich aufgeregt zurück: "Da ist ein Steinbock!!!" Ich schaue, hole dann schnell Kamera und Fernglas und wir beobachten in der Tat zwei Steinböcke, die etwa 200 m unter uns grasen. Zur Hälfte tragen sie noch Winterfell.


Klasse, jetzt haben wir auch die eleganten Kraxler noch zu Gesicht bekommen! Über die Schafherde und die 10 Schäfer, die ebenfalls im Berghaus übernachteten, berichtet Alex in ihrem Blog. Unser Plan für Morgen ist noch ungewiss, mal sehen, wo es uns hin verschlägt.